Die 10 reichsten Deutschen

Das sind die 10 reichsten Deutschen

1. Familie Reimann

Die Mannheimer Familie Reimann belegt mit einem Vermögen von 30 Milliarden Euro den Spitzenplatz unter Deutschlands Milliardären. Dennoch ist über die verschwiegene Unternehmerfamilie relativ wenig bekannt.
Der Erfolg begann 1823 mit der Gründung einer Chemiefabrik, später stieg die Marke Reckit Benckiser zum weltweit führenden Hersteller von Wasch- und Reinigungsmitteln auf.
Zu den erfolgreichsten Marken des Konzerns gehören heute Clerasil, Calgon, Vanish oder Veet. 1992 kauften die Reimanns Anteile des Parfümherstellers Coty, der Celebrity-Parfüms wie Calvin Klein, Joop oder Davidoff herstellt. Die trendige Damenschuhmarke Jimmy Choo gehörte ebenfalls Familie Reimann, bis diese sich dazu entschloss, das börsennotierte Unternehmen 2017 wieder zu verkaufen. Seit vier Jahren gehört den Reimanns außerdem der Kaffeehersteller Jacobs Douwe Egberts und macht damit Marktführer Nescafe Konkurrenz.

Der “Aldi-Äquator”

2. Familie Schaeffler

Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und ihr Sohn Georg Schaeffler bringen es auf geschätzte 26 Milliarden Euro Vermögen. Die Schaeffler KG begann als Wälzlagerfabrik in Herzogenaurach. 2008 übernahm das Unternehmen den dreimal größeren Reifenhersteller Continental auf spektakuläre Art und Weise, indem mithilfe von Banken 90% der Continental-Aktien erworben wurden. Die mit Krediten finanzierte “feindliche Übernahme” brachte den Konzern im Zuge der Finanzkrise 2008 fast an den Ruin, als das Unternehmen ganze 11,5 Milliarden Schulden zu verzeichnen hatte, der Aktienkurs von Continental einbrach und ganz aus dem DAX flog. Staatliche Finanzhilfen wurden ihnen verwehrt, allerdings profitierten beide Unternehmen indirekt von den Finanzhilfen der Europäischen Zentralbank und der Bundesregierung zur Rettung der Banken. Heute ist der Autozulieferer Continental erfolgreicher den je und die Schaefflers haben durch die riskante Übernahme etwa 16 Milliarden dazuverdient.

3. Dieter Schwarz

Das Vermögen des Gründers der Discounter-Kette Lidl wird auf 25 Milliarden Euro geschätzt.
Das Unternehmen begann als Einzelhandelsgeschäft und entwickelte sich in den 1970er Jahren mit der ersten Filiale in Ludwigshafen zum berühmten Discounter. Die Schwarz-Gruppe, zu der auch Kaufland gehört, beschäftigt heute 375 000 Mitarbeiter in ganz Europa und Lidl plant, auch auf dem US-Markt erste Filialen zu eröffnen.
In der Vergangenheit litt das Image des Discounters unter den Vorwürfen, Lidl würde seine Mitarbeiter mit unzulässiger Videoüberwachung bespitzeln und geriet wegen vielerlei Missstände in Streit mit den Gewerkschaften.
Das billig-Image gehört aber längst der Vergangenheit an – heute steht Lidl für innovativen Handel mit ansprechenden Filialen und einigen exklusiven Produkten – zum Discounter-Preis.

4. Erben Karl Albrecht

Die Erben des 2014 verstorbenen Aldi-Süd Gründers Karl Albrecht brachten es im vergangenen Jahr auf 21 Milliarden Euro Vermögen. Das vereinte Discount-Imperium von Aldi-Süd und Aldi-Nord wäre der weltweit größte Discounter-Markt. Da die Brüder Karl und Theo Albrecht 1961 beschlossen, das Erbe ihres Vaters und Aldi-Gründers Karl Albrecht aufzuteilen und getrennte Wegen zu gehen, liegen die beiden Unternehmen Aldi-Süd und Aldi-Nord heute aber hinter dem Konkurrenten und Vorreiter Lidl.

Karl Albrecht Jr. gründete die gemeinnützige Siepmann-Stiftung, in die die Gewinne des Unternehmens fließen. Das Stiftungsmodell dient vor allem dem Schutz vor dem Finanzamt, so zahlte die Stiftung nach dem Tod ihres Gründers auch keine Erbschaftsteuer.

Aldi-Nord und Aldi-Süd in Europa

5. Stefan Quandt

Der BMW-Erbe und Großaktionär verfügt über ein Vermögen von geschätzten 18 Milliarden Euro. Ihm und seiner Schwester Susanne Klatten gehören rund 47% der Stammaktien vom Autoherstellers BMW, der einen Umsatz von 70 Milliarden Euro jährlich verzeichnet. Daneben investiert Quandt in Logistik-, Medizin- und Solartechnik-Unternehmen, die kleine Firma Heel aus Baden-Baden ist Weltmarktführer bei der Herstellung homöopathischer Ampullen.

6. Susanne Klatten

Auf dem sechsten Platz folgt die Schwester und ebenfalls BMW-Erbin Susanne Klatten. Ihr Vermögen wird mit einem Wert von 17,5 Milliarden Euro beziffert. Damit ist die Geschäftsfrau die reichste Frau Deutschlands. Wie ihr Bruder ist sie ein Mitglied des Aufsichtsrats von BMW, die Großerben betrachten den erfolgreichen Konzern allerdings nicht als ein Familienunternehmen und halten sich bei Entscheidungen dezent zurück. Klatten ist von ihrer Seite aus als Investorin für Münchner Startups und Unternehmerin in der Herstellung von Carbonfasern für die Automobilindustrie tätig.

7. Familie Theo Albrecht Jr.

Die Erben des 2010 verstorbenen Aldi-Nord Gründers Theo Albrecht verfügen über ein Vermögen von 17 Milliarden Euro. Wie bei Aldi-Süd fließen die Gewinne in drei verschiedene Stiftungen und sind somit fast steuerfrei. In letzter Zeit geriet das Unternehmen vor allem wegen eines Erbstreits unter den Verbliebenen und Nachkommen Theo Albrechts in die Schlagzeilen.

Um mit Aldi-Süd und Lidl mitzuhalten, plant das Unternehmen, das trostlose Image des Discounters zu verschönern und seine Filialen mit einer Investition von 5 Milliarden Euro zu modernisieren. Dazu müssen sich allerdings die zerstrittenen Familienmitglieder, die über die verschiedenen Stiftungen herrschen, erstmal einigen und einstimmig die Investition absegnen.

Lidl hat sein Image stark verbessert

8. Familie Würth

12,2 Milliarden beträgt das geschätzte Vermögen der Familie Würth. Aufgebaut wurde es mit der Herstellung von Werkzeugen und vor allem Schrauben durch Reinhold Würth. Das Familienimperium unter Reinhold Würth mit Sitz in Künzelsau begann 1954 mit der Übernahme des Schraubenhandels von dessen Vater Adolf Würth und beschäftigt heute 70 000 Mitarbeiter weltweit. Ähnlich wie die Erben von Karl Albrecht hat Familie Würth vier Familienstiftungen gegründet und kann so ganz legal Besteuerung vermeiden. Der Patriarch Würth unterhält mit seinem Vermögen auch eine beachtliche Kunstsammlung, die über 15 000 Werke, darunter alte Meister wie Cranach und Holbein, zählt.

9. Hasso Plattner

Der Software-Unternehmer aus Potsdam liegt mit 9 Milliarden Euro auf dem 9. Platz der reichsten Deutschen. 1972 gründete Plattner die Softwarefirma SAP, deren Aufsichtsratsvorsitzender er bis heute ist. Privat engagiert sich der Multimilliardär gerne als Mäzen und Kunstförderer, er hat seiner Wahlheimat Potsdam ein Kunstmuseum spendiert sowie die Renovierung des Potsdamer Landtagsschlosses mitfinanziert. An der Universität Potsdam gründete er das private Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik, dessen Sicherheitsforscher eine kostenlose Plattform zur Verfügung gestellt haben, auf der man mit dem sogenannten Identity Leak Checker überprüfen kann, ob man Opfer des Diebstahls von Passwörtern oder anderen persönlichen Daten geworden ist.

Hasso-Plattner-Institut

10. Familie Thiele

Den letzten Platz auf der Top-10 der deutschen Milliardäre belegt mit 8,6 Milliarden Euro Familie Thiele. Heinz-Hermann Thiele ist einer der wenigen Selfmade-Milliardäre, 1969 wurde er Mitarbeiter beim Hersteller von Bremssystemen Knorr-Bremse und stieg 1987 zu dessen Vorstandsvorsitzenden auf. Zwei Jahre später wurde er zum Alleineigentümer und wandelte das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um. Heute ist Knorr-Bremse Weltmarktführer in der Herstellung von Zug- und Lkw-Bremsen. Thiele ist ebenfalls Hauptaktionär des Schienenfabrikanten Vossloh AG.